Hunde

Abstammend vom Wolf gilt der Hund seit Jahrtausenden als treuer Begleiter des Menschen. Im Laufe der Zeit züchteten die Menschen zahlreiche Hunderassen mit einem klaren Zuchtziel. Neben äusserer Erscheinung legte man dabei viel wert auf denkbare Einsatzmöglichkeiten des Hundes. Noch heute sind diese ursprünglichen Verwendungen der einzelnen Rassen charaktergebend und bei der Haltung und Erziehung des Hundes zu beachten. In der heutigen Zeit wird der Hund jedoch vermehrt als Familienmitglied und nicht primär als Arbeitspartner angesehen.

Die Anschaffung eines Hundes sollte gut überlegt sein und mit allen im Haushalt lebenden Personen abgesprochen werden. Mit der Haltung eines Hundes übernehmen Sie die Verantwortung für ein ganzes Hundeleben und allen damit kommenden Verpflichtungen.

Voraussetzungen

Für eine artgerechte Hundehaltung sind bestimmte Voraussetzungen maßgebend. Folgende Punkte müssen vor einer Anschaffung beachtet werden:  

• Regelungen bezüglich Haustierhaltung durch den Vermieter
• Kann genügend Zeit für die Betreuung und Beschäftigung aufgebracht werden
• Planung der finanziellen Mittel, um für den Unterhalt eines Hundes aufzukommen
• Regelung der Ferien und Notfallbetreuung
• Hauptverantwortung festlegen
• Bereitschaft für eine ausreichende Erziehung des Hundes zu sorgen

Können alle Voraussetzungen erfüllt werden, sollte man sich intensiv mit den zahlreichen Hunderassen auseinandersetzen. Rund 400 Hunderassen unterscheiden sich optisch, charakterlich sowie in ihren rassetypischen Eigenschaften. Der Grundcharakter eines Hundes ist aufgrund seiner Rasse stark beeinflusst, weshalb man sich vorausgehend intensiv damit beschäftigen muss, welche Ansprüche Sie erfüllen können und welche Eigenschaften zu Ihnen und ihrer Lebenssituation passen.

Die Möglichkeiten, die sich Ihnen bieten, sich einen Hund anzuschaffen, sind vielseitig:

• Tierheim: Einen Hund aus dem Tierheim zu adoptieren heisst aktiv Tierschutz zu leisten. Die Hunde landen aus verschiedensten Gründen im Tierheim und warten dort auf ein neues Für-Immer-Zuhause.
• Zucht: Züchter sind besonders interessant für Menschen, die einen Rassehund suchen.
• Privatpersonen: Viele Privatpersonen oder Bauern bieten Hunde in Kleinanzeigen zum Verkauf an. Bei einem Kauf muss dringend auf gute medizinische und soziale Voraussetzungen bei der Haltung geachtet werden.
• Aus dem Ausland: Gute Anlaufstellen bieten hierbei ausländische Tierschutzorganisationen, welche Sie dabei unterstützen, eine Hund aus dem Ausland artgerecht einzuführen.

Um eine seriöse Hundezucht zu erkennen, sollte ein Augenmerk auf folgende Punkte gelegt werden:

• Umgebung: Die Umgebung des Hundes sollte einen guten Eindruck machen, ordentlich und sauber sein.
• Muttertier: Bei der Anschaffung eines Welpen sollte das Muttertier ausser bei Ausnahmen (z.B. im Tierheim) immer zu besichtigen sein und einen guten gesundheitlichen Eindruck machen.
• Abgabealter: Die Welpen sich nachweislich mindestens 8 Wochen alt bei der Abgabe. Dies ist besonders für die Sozialisierung der Hunde von grösster Wichtigkeit.
• Gesundheitsnachweis: Hunde sollten nur vollständig geimpft, entwurmt und mit ihrem Heimtierausweis abgegeben werden.

Kompetente Auskunft: Der Züchter oder die Privatperson sollte Ihnen kompetent und ausführlich Auskunft über die betreffende Rasse machen können und sich an der weiteren Entwicklung des Hundes interessieren.

Die Haltung eines Hundes ist immer mit einem grossen zeitlichen Aufwand verbunden. Wird ein Hund nicht artgerecht ausgelastet, kann es zu Verhaltensstörungen oder Aggressivität führen.

Zur Grundausstattung gehören in allen Fällen:

• Futter-/ und Wassernäpfe
• Schlafplatz (Hundebox, Decke, Kissen)
• Beschäftigungsmöglichkeiten (Spielzeuge und Erziehungshilfen)
• Halsband und Leine

Es empfiehlt sich mit einem Hund – unabhängig seines Alters – eine gute Hundeschule zu besuchen. Dabei solle im Alltag eine gute Balance zwischen körperlicher und mentaler Auslastung gefunden werden, auch hier ist die Intensität stark von der jeweiligen Hunderasse und der individuellen Belastbarkeit abhängig. Achten Sie darauf, dass in gewissen Kantonen eine Hundeschulpflicht besteht.

Gesundheit und Pflege

Die Ernährung spielt für die Gesundheit eines Hundes eine wichtige Rolle. Hunde gehören zu den Fleischfressern und sollten deshalb mit fleischhaltigem Futter ernährt werden. Pflanzliche Anteile im Futter sind jedoch für die Verdauung der Nahrung äusserst förderlich und deshalb oft ein Bestandteil von Trocken-/ oder Nassfutter. Achten Sie bei der Futterwahl auf die individuellen Bedürfnisse Ihres Hundes und darauf, dass alle benötigten Nährstoffe im Futter enthalten sind.

Für die Gesundheit Ihres Hundes ist darauf zu achten, dass neben der Tollwutimpfung alle vorgegebenen Schutzimpfungen gegen Infektionskrankheiten vorgenommen werden. Neben den Impfungen sollte eine regelmässige Behandlung zur Vorbeugung von Parasitenbefall durchgeführt werden. Ihr Tierarzt steht Ihnen über den passenden Impfzeitpunkt und die geeignete Parasitenbehandlung zur Seite und kann Ihnen ausführlich Auskunft geben.

Um das Fell Ihres Vierbeiners gesund zu halten, sollten Sie ihren Hund je nach Rasse und Felllänge in regelmässigen Abständen kämmen. Besonders in der Fellwechselzeit ist die Fellpflege mindestens 1x wöchentlich durchzuführen. Baden Sie Ihren Hund nur in Ausnahmefällen. Zu häufiges Shampoonieren verletzt die Schutzschicht der Haut und kann so zu trockener und juckender Haut führen.

Eine Kastration ihres Hundes ist grundsätzlich ab dem Erreichen der Geschlechtsreife im Alter zwischen 5 – 12 Monaten zu empfehlen. Da sich ungewollte Paarungen bei Hunden durch die Leinenführigkeit gut verhindern lassen, ist eine Kastration nicht zwingend erforderlich. Lassen Sie sich von einer Fachperson über die individuellen Vor-/ und Nachteile für Ihren Hund im Falle einer Kastration beraten.